Behandlung mit Bortezomib

 Behandlung mit BortezomibBortezomib (Velcade®)
Wissenswertes für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen

Die Informationsbroschüre soll Ihnen dabei helfen, die Bortezomib-Behandlung besser zu verstehen und sich für eine der gegenwärtig verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten zu entscheiden.

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Die Wirkungsweise dieses so genannten Proteasom-Inhibitors ist noch nicht in allen Einzelheiten geklärt. Folgendes scheint jedoch festzustehen: Für das Überleben der Krebszellen sind die Bildung und der Abbau von Signalproteinen gleichermaßen wichtig für die Zellvermehrung, Zellhaftung und die Bildung neuer Blutgefäße. Der Abbau dieser Proteine wird von so genannten Proteasomen gesteuert. Das sind Enzymkomplexe, die sowohl in gesunden als auch in Krebszellen vorkommen und markierte intrazelluläre Proteine kontrolliert abbauen.

Bortezomib hemmt die Proteasomen, was dazu führt, dass sich viele Signale in der Krebszelle gegenseitig aufheben oder verhindert werden. Dies wiederum führt zu einer Hemmung des Tumorwachstums und der Bildung neuer Blutgefäße, dem Zelltod (Apoptose) der Krebszellen und der Hemmung der Interaktion mit Bindegewebszellen des Knochenmarks.

Bortezomib wurde in Europa im April 2004 unter dem Handelsnamen Velcade® zur Behandlung des Multiplen Myeloms/Plasmozytoms zugelassen, wenn zumindest zwei vorangegangene Therapien durchlaufen wurden und während der letzten Behandlung ein Fortschreiten der Erkrankung zu beobachten war (so genannte Third-Line-Therapie). Seit April 2005 ist Velcade® auch zur Behandlung von Patienten mit nur einer Vorbehandlung zugelassen (so genannte Second-Line Therapie). Die Patienten sollten sich bereits einer Knochenmarktransplantation unterzogen haben oder sich für diese nicht eignen, um Velcade® als Monotherapie (d. h. nicht in Kombination mit einem anderen Medikament) zu erhalten. Im September 2008 wurde Velcade® in Kombination with Melphalan and Prednison zur Behandlung von Patienten mit bislang nicht zu behandelnder multipler Myeloma zugelassen, die für eine Behandlung mit einer hochdosierten Chemotherapie bei Knochenmarktransplantationen nicht in Frage kommen. Die optimale Dauer einer Behandlung mit Velcade® ist bislang noch nicht bekannt.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Velcade® auftraten, waren in moderatem Ausmaß Müdigkeit, Unwohlsein, Schwäche, Übelkeit, Durchfall, verminderter Appetit und Verstopfung. Aber auch verminderte Konzentration von Blutplättchen, periphere Neuropathie (taubes Gefühl, Kribbeln und/oder Schmerzen in den Händen, Armen, Füssen oder Beinen), Fieber, Erbrechen und Anämie (Blutarmut). Als schwerwiegende Nebenwirkungen wurden das gelegentliche Auftreten von Fieber, Pneumonie (Lungenentzündung), schwerem Durchfall, Erbrechen, Dehydratation (Austrocknung) und Schwindel angegeben.