Behandlung mit Lenalidomid

Lenalidomid (Revlimid®) –
Wissenswertes für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen

Die Broschüre bietet Ihnen ausführliche Informationen zur Behandlung mit Lenalidomid.

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Die Behandlung mit Lenalidomid (Revlimid®)und Sekundärtumore.

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Lenalidomid ist in den USA, der EU und in der Schweiz zugelassen für eine Kombinationstherapie mit Dexamethason bei Patienten mit multiplem Myelom, die bereits eine Standardtherapie erhalten haben. Lenalidomid ist seit Ende 2005 in den USA ebenfalls zugelassen für die Behandlung von transfusionsabhängigen Patienten mit einem myelodysplastischen Syndrom der Risikoklasse niedrig oder intermediär-1 bei gleichzeitiger 5q-Deletion mit oder ohne weitere zytogenetische Abnormalitäten.

Lenalidomid gehört zur Substanzklasse der IMiDs®. Diese Abkürzung steht für Immunomodulatory Drugs, also pharmazeutische Wirkstoffe, die das Immunsystem modulieren können. IMiDs® sind vom Thalidomid abgeleitete Verbindungen, die bei gleicher oder besserer Wirksamkeit deutlich geringere Nebenwirkungen haben.

Der Wirkmechanismus von Lenalidomid ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Man weiß jedoch, dass die Substanz an unterschiedlichen Stellen im Körper eingreift. Die immunmodulatorischen und antiangiogenetischen Eigenschaften dieser Substanz beeinträchtigen die Ausschüttung von entzündungsfördernden Stoffen und erhöhen die Produktion von Entzündungshemmern. Die Bildung von Blutgefäßen am Tumor wird unterbunden, dadurch kommt es zu einer schlechten Versorgung der Krebszellen mit Nährstoffen. Auch auf direkte Art und Weise wirkt Lenalidomid gegen Tumorzellen, indem es deren Wachstum verzögert. Lenalidomid ist also in der Lage, Stoffwechselprozesse, die an verschiedenen Stellen des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten sind, zu korrigieren.

Die Therapie mit Lenalidomid ist jedoch auch mit Nebenwirkungen verbunden. Mit der Einnahme von Lenalidomid verändert sich häufig vorübergehend das Blutbild: Die Menge der Blutplättchen kann abnehmen (Thrombozytopenie), wie auch die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Neutropenie). Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen können eine Therapieunterbrechung bzw. eine Reduktion der Lenalidomid-Dosis notwendig machen. Manche Patienten benötigen Wachstumsfaktoren und/oder Bluttransfusionen.

Eine andere Nebenwirkung des Medikaments Lenalidomid kann sein, dass sich während der Behandlung das Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln erhöht (Venenthrombosen und Lungenembolie). Es existieren noch keine Untersuchungen, die eindeutig belegen, dass eine vorsorgliche Therapie zu einer Reduktion der Thromboseneigung führt. Je nach dem individuellen Risiko für Blutgerinnsel kann der Arzt aber eine prophylaktische Therapie gegen Venenthrombosen oder Lungenembolien verordnen. Andere Nebenwirkungen, die durch die Einnahme von Lenalidomid verursacht werden können, sind Durchfall, Hautausschlag und Juckreiz.