Häufig gestellte Fragen

Wie häufig ist das Multiple Myelom/Plasmozytom?

Das Multiple Myelom/Plasmozytom ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung des Knochenmarks und gehört in die Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Es ist eine relativ seltene Krebserkrankung und macht etwa ein Prozent aller Krebserkrankungen und etwa zwei Prozent aller durch Krebs verursachten Todesfälle aus. Schätzungen der Europäischen Krebsregister zufolge erkranken in Europa jedes Jahr 21.420 Menschen neu an Multiplem Myelom/Plasmozytom, und etwa 15.000 Menschen sterben daran. Schätzungsweise 60.000 Menschen in Europa leben zurzeit mit dieser Krankheit (UICC).

Wer ist am häufigsten betroffen?

Die meisten Patienten mit Multiplem Myelom/Plasmozytom sind älter als 60 Jahre. Daraus wird geschlossen, dass die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu erkranken, mit zunehmendem Alter steigt. Allerdings erkranken auch viel jüngere Menschen am Multiplen Myelom/Plasmozytom.

Ist das Multiple Myelom/Plasmozytom heilbar?

Beim Multiplen Myelom/Plasmozytom ist eine dauerhafte Heilung lediglich bei einem nur an einer Stelle lokalisierten Befall (solitäres Multiples Myelom/Plasmozytom) und bei jüngeren Patienten nach einer allogenen (von einem anderen Menschen) Knochenmarktransplantation möglich. Mit den derzeitigen Behandlungsmethoden kann das Multiple Myelom/Plasmozytom ansonsten nicht geheilt werden. Ziel der Therapie ist es daher, Ihr Leben zu verlängern und Ihre Lebensqualität zu optimieren.

Wie ist die Lebenserwartung von Menschen mit Multiplem Myelom/Plasmozytom?

Die durchschnittliche Lebenserwartung ab der Diagnose wird häufig mit fünf bis acht Jahren angegeben. Allerdings sind dies nur Durchschnittswerte, die Lebenserwartung kann also auch deutlich darüber liegen. Nach einer Studie der Europäischen Krebsregister (2002) leben nur etwa ein Drittel aller Patienten mit Multiplem Myelom/ Plasmozytom länger als fünf Jahre.

Ist die Erkrankung ansteckend oder vererbbar?

Das Multiple Myelom/Plasmozytom ist nicht ansteckend.
Zwar haben erstgradige Verwandte (Eltern/Geschwister) von Patienten mit Multiplem Myelom/Plasmozytom ein erhöhtes Risiko, selbst daran zu erkranken, es handelt sich aber nicht um eine Erbkrankheit im engeren Sinne.

Wie deute ich "Prognose-Angaben"?

Denken Sie bitte daran, dass es bei gleicher Diagnose sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe und Therapiemöglichkeiten geben kann. Statistiken sind für den eigenen Krankheitsverlauf zwar grundsätzlich von Bedeutung, man sollte aber nicht den Fehler begehen, ihre Aussagekraft zu überschätzen oder falsch einzuschätzen und deshalb die Hoffnung zu verlieren.

Hierzu einige erklärende Worte: Eine Angabe, die immer wieder auftaucht, ist die so genannte mediane Lebenserwartung. Eine mediane Lebenserwartung von beispielsweise fünf Jahren bedeutet nicht, wie vielfach angenommen, dass man nur noch fünf Jahre zu leben hätte, sondern, dass die Hälfte der Patienten länger als fünf Jahre überleben. Innerhalb dieser Gruppe von Patienten, die den Median (Zentralwert) erreichen, befinden sich dann auch diejenigen, die möglicherweise sogar geheilt sind, also eine im Prinzip normale Lebenserwartung haben.

Außerdem gelten Untersuchungsergebnisse nur für die Vergangenheit. Weil aber die Datenerhebung in der Regel schon einen gewissen Zeitraum zurückliegt, können allerneueste therapeutische Entwicklungen, die die Heilungsaussichten immer weiter verbessern, natürlich noch nicht berücksichtigt worden sein. Zudem beziehen sich die Untersuchungen immer nur auf eine bestimmte Teilgruppe von Patienten. Die Gesamtheit aller Patienten kann in keiner Untersuchung vollständig erfasst werden.

Jeder Mensch reagiert auf Medikamente und andere Maßnahmen individuell. Eine Prognose, beispielsweise anhand von bestimmten Risikofaktoren, kann also nur speziell für den Einzelfall gestellt werden. Deshalb ist das persönliche Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt durch nichts zu ersetzen. Wie sich die eigene Krankheit dann tatsächlich entwickelt, ist trotz allem nicht genau vorhersehbar.